Montag, 24. Dezember 2018

Predigt zu Heiligabend 2018

An den Geschenken der Könige sehen wir,
bei Jesus geht es um etwas anderes.
Mit Jesus ist manches anders.
Jesus bringt „das Andere“ ins Leben
Die Menschen damals konnten das irgendwie sehen.
Jesus ist einfach immer zu denen gegangen,
die gar nicht mit ihm gerechnet haben.

Auch als er geboren wurde,
kam Gott zu Menschen, 
die keiner sonst ansah:
schmutzige Leute,
die Arbeit machten,
die schlecht bezahlt war
und schlecht angesehen
und doch lebenswichtig.
Sie bekamen trotzdem keine Anerkennung dafür.
Das ist immer wieder passiert 
in den Geschichte von Jesus.
Leute hat er angesehen,
die niemand mochte,
die verquer waren,
die Fehler gemacht hatten im Leben.
Er saß an Küchentischen
und draußen auf den Bänken beim Fest,
an Werkbänken und Schulbänken -
einfach bei den Leuten.

Und ich glaube deswegen haben die Hirten 
und alle anderen damals erkannt, dass da Gott war in ihm:
Weil zuerst jemand SIE angesehen hat. 
So richtig.
Denn, wenn Gott dich ansieht, 
dann ohne dich zu verurteilen oder zu beurteilen.
Wenn Gott dich anschaut, 
dann ohne etwas von dir zu fordern,
er schaut in dich - vorbehaltlos, voll Zuneigung.

Du wirst in diesen Tagen die Erfahrung machen, 
dass nicht immer alle Menschen allen gut zuhören
um dich her,
dass nicht immer alle vorkommen in dieser Welt.
Und wenn du heute in die Kirche gehst,
dann wird deswegen das alles nicht schöner
nur weil ein lieber Jesus geboren ist.
Die Welt ist immernoch die selbe
und dein Leben ist das selbe
und das, was dich bedrängt ist das selbe.
Wenn du heute nach Hause gehst,
ist nicht plötzlich alles heil und gut geworden,
auch bei den Hirten, war alles noch wie immer.

Aber:
wenn du heute nach Hause gehst von hier,
dann nimm mit, dass dich doch einer sieht,
einer wirklich sieht.
Wenn du dich selbst mit diesen Augen sehen könntest,
dann wüsstest du, du bist ein sehr wertvoller Mensch.
Auch du kannst mit seinen Augen sehen - Andere. 
Und was SIE brauchen.

Und dieses Sehen
das könnte so viel verändern.
Das ist die unglaubliche Botschaft,
wegen der so viele heute in die Kirche rennen
- sie bedeutet richtig was für dein Leben! 
Einer sieht dich und das macht alles anders.
Und wenn du willst, kannst du Gott sehen in alle dem
was um ich herum ist wie es immer ist.
Gott will, dass du das siehst, dass du ihn dort siehst.
Damit du weißt: du bist gut aufgehoben.
Er guckt nie weg. Er ist da. Immer. Immer. Amen.


Und der Friede Gottes, der höher ist, als unsere Vernunft, 
der halte unsern Verstand wach und unsre Hoffnung groß und stärke unsre Liebe. Amen.


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