Montag, 30. April 2018

Was der Welt für immer fehlen wird:
Kopftücher mit großen Blumen
und Knoten unter dem Kinn
Die geröteten Hände
schwer und zärtlich
Streuselkuchenrezepte aus dem Kopf 
nur mit der Hand gerührt
Das beste Gulasch der Welt
mit rostbrauner Soße 
Der Kohlenkasten in der Küche
zum Beinebaumeln
Geschichten von der Flucht
und Sehnsucht nach alter Heimat
Gefaltete Hände sonntags
im Sonntagsstaat
Güte und Dankbarkeit  
aus überstandenem Krieg und Hunger
Bibelsprüche auswendig
immer in sich getragen
Kittelschürzen 

für ganztags



Ein Bad nehmen
In der Wanne liegen
wie in einem Wörtersee
Buchstaben zeichnen
in den Schaum
von Blasen die leise platzen
Die Perspektive 
körperlos 
nur ein Kopf 
wortlastig schwer
und Füße
zum Schweben
Der Duft der Gedanken
bis tief unter die Haut
Verse steigen auf wie 
Blubberblasen
Gedankenrinnsale
lösen sich fließend
vom Rand her
Tief wärmt mich
die Sprache
die mich wie Wasser umgibt 




Samstag, 28. April 2018

Predigt zu Kantate

Ich schleiche singend durch den Keller.„Nanana…live is life… nanaaaa“Durch den wirklich dunklen Keller im alten Haus.„Nanana…live is life… nanaaaa“Pssssst!!!War da ein Geräusch?Hat es nicht geknistert?Wackelt da was hinter den Kohlen?„Nanana…live is life… nanaaaa“

Der Keller war unheimlich.Er roch feucht und muffig.Die Wände waren staubig, unruhig, nur leicht getüncht.Allein die Treppe, die war glitschig und das Geländer mochte man nicht anfassen.Spinnweben hingen von der Decke.Das Licht war nur schummrig.Freiwillig bekam mich da niemand hin.Aber manchmal half es eben nichts, die Heizung musste angeheizt werden.Durch drei Kellerräume bis in den vorletzten.Die Ofentür quietschte. Halt! War da was? Stille.Das Rütteln und Klirren bis die Asche heraus war.Im letzten kleinen Kabuff liegen die Kohlen.Das Geschepper mit dem Eimer, das laute Rappeln der Kohlen dort hinein. Pssssst! War da noch ein Geräusch?Und dann die unheimlich Stille, wenn das Holzzeltgebaut war und der Kohlenanzünder geheimnisvoll dadrunter knisterte, die leckenden Flammen flackerten und Gespenster an die Wand malten.Warten. Luft anhalten. Lauschen. Kohle schütten.„Nanana…life is life… nanaaaa . ..Alle meine Entchen…“Alle Lieder, die mir einfielen, egal welche.Es hörte ja keiner.

Und dann:Was für eine Erleichterung,die Glitschitreppe wieder hoch zu gehen!Die offene Tür! Licht, Wärme, frische Luft, Menschen,Freiheit, Keine Angst mehr. Nicht mehr alleine.Hier war nichts mehr unheimlich.Manchmal sang ich weiter.Nun aber fröhlich, ausgelassen, erleichtert.

Aber das war nur ein Keller.
Wie, wenn es ein Gefängnis wäre?Ein Loch, in dem ich hätte bleiben müssen?Eine kalte Zelle im Stasiknast, ein Luftschutzbunker,ein Versteck im Krieg,die dumpfe Höhle irgendeiner schlimmen Angst…Hätte ich noch singen können?

Paulus konnte es einmal. Paulus und Silas waren damals mit Feuereifer unterwegs in Philippi. Sie gingen in eine Stadt nach der anderen. Wenn sie dort angekommen waren, dann suchten sie die Menschen dort auf, wo die sich trafen. Dort erzählten sie ihnen von Jesus. Sie fassten mit an, trugen etwas nach Hause, hoben etwas auf einen Wagen, kamen ins Gespräch. Hörten den Menschen zu. Wie Jesus es ihnen gezeigt hatte. Viele Menschen glaubten und ließen sich taufen. Das passte einigen in der Stadt nicht. Wichtige Gewinne drohten einzubrechen. Wer brauchte schon eine Wahrsagerin, wenn er nun Jesus vertraute? Sie hatten Angst um ihr Geld und riefen die Stadtrichter. Die ließen Paulus und Silas die Kleider vom Leibe reißen, schlugen sie mit langen Ruten auf die Haut.

Predigttext / Apostelgeschichte 16, 23.34:"23 Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Kerkermeister, sie gut zu bewachen.
24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.
25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und es hörten sie die Gefangenen.
26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab.
27 Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offen stehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen.
28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!
29 Der aber forderte ein Licht und stürzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu Füßen.
30 Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?
31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!
32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.
33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen
34 und führte sie in sein Haus und bereitete ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war."

Menschen singen in der Angst.Das gibt es.Jona hat gesungen im Bauch des Walfisches.Das Volk Israel, als es im Nichts herum irrte.Die jungen Protestanten und Lutheranhänger sangen in ihren frisch reformierten Kirchen, sangen gegen die Ehrfurcht vor der eigenen Courage, sangen endlich in ihrer Sprache: „Ein feste Burg…"Die Soldaten sangen, im ersten Weltkrieg, gemeinsam mit ihren Feldgeistlichen bevor sie sich in den Kugelhagel warfen.„Lilli Marleen…“ - sangen sie in den Schützengräben 30 Jahre später, weniger Kampflieder, eher Liebeslieder, Heimatlieder… vom schönsten Wiesengrunde.Menschen in den KZ´s sangen. Manchmal leise abends um das Leben noch zu spüren.Demonstranten sangen „We shall overcome…“ um sich Mut zu machen oder um nicht zu schreien.Wir Christen sangen in den Kirchen 1989 leise hoffnungsvolle und auch laute wütende Lieder: „Du lass dich nicht verhärten….“ und „Wir sind die Moorsoldaten…“, wie oft haben wir da mit bebender Stimme gesungen….Und erst Montag, da sang einer laut zusammen mit mit den Toten Hosen in seinen Kopfhörern, weil er wieder in die Schule musste, die ihm Angst machtund neulich, da sangen wir am Bett von einem, der gestorben war, um einen seidenen Faden zu haben zum Festhalten in Momenten der Leere und wenn der eigene Tod uns auf die Pelle rückt.

Und manche lächelten darüber.Und manchen war das zu mutig. Und niemand ahnte immer, was er wirklich bewegen könnte.Er war einfach da, der Gesang.Wie eine Melodie des Herzens:Existenzielle Lieder,Gesang beim Leben auf der Schippe,Stimmen, die die Furcht vertriebensie klein machtenoder schmal genug, dass wir hindurch gehen konnten.

Und darum kann es seinmitten in der Nachtund wenn es die schwärzesten Stunde wärein einem Lochin einer Kammerin einem Dunkeldass ein Liedaus deinem Herzen steigtund du singen kannstund dir ist, als ob Fesseln abfallenund Türen offen stehendie verschlossen schienen

Das sagt die Bibel.

Nimm dir das heute mitin die Tage die kommenals Wegzehrungals eingeweckten Mutvorratals verrückte Ideeals unverrückbare Wahrheit. Und üb schon mal das Singen.„We shall overcome“„Du lass dich nicht verhärten..“„Ein feste Burg“Sing!Sing dem Herrn, denn er tut Wunder! Amen.


Und der Friede Gottes, der höher ist als unsre Vernunft, der halte unsern Verstand wach und unsre Hoffnung groß und stärke unsre Liebe. Amen.

(Bild: Heiko Meyer, Dinkelsbühl / unterfranke.blogspot.de)

Samstag, 21. April 2018

Predigt zum Sonntag Jubilate



"Hallo, meine Schwester Bettina.
Ich bin in einem kleinen Dorf namens paheh koreyo suma am Nordufer von Gambia…“, schreibt Modou Cham.
Nach eigenen Angaben ist er Anfang 20.
Er kümmert sich um seine kleinen Geschwister.
Zwei Schwestern und ein Bruder, alle unter 6 Jahre.
Er schreibt mir und bittet um Kontakt.
Warum? frage ich ihn.
Weil er ein Mensch ist und ich ein Mensch, schreibt er.
Ich kenne ihn gar nicht.  Soll ich antworten?
Will ich das alles von seinem schweren Leben hören?
Es ist doch ein schweres Leben in Afrika, oder?
Er wird doch sicher Geld wollen?
Oder nur eine europäische Frau kennen lernen?
Oder sind das meine blöden Vorurteile?
Aber wäre er ein Mensch aus unseren Breiten,
irgendein Henri aus Mönchengladbach
oder eine Luise aus Binz,
würde ich mir sein Anliegen auch anhören.
Aber von so einem - aus einem winzigen Dorf in Gambia?
Von dem ich nicht mal weiß, ob es das wirklich gibt?
Gambia liegt mitten im Senegal. In Westafrika.
Ein winziges - hauptsächlich muslimisches - Land. 

„Hallo Schwester. Grüße. Wie geht es dir heute und deine liebe Familie? Gott segne euch alle.“, schreibt er.
Und ich schreibe ihm,
wie wir in Deutschland leben.
Und er erzählt mir von seinem Alltag.
Er besteht hauptsächlich darin,
Essen zu finden und Brennholz.
„Hallo.  Sind Sie noch bei mir?“, schreibt er.
„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie unsere Situation jetzt verstehen. Schau, ich liebe dich nie für das, was du hast, aber wer du bist, und Hilfe von dir zu erbitten, liegt an meinem schlechten Familienzustand hier. Ich weiß, du hast ein reiches Herz. Sieh, was du uns alles tun kannst aus deinem guten und reinen Herzen. Ich habe meine Eltern bei einem sehr schweren Autounfall verloren. Früher habe ich körperliche Arbeit gemacht, um meine Familie zu versorgen, aber wenn es keine Arbeit gibt, also kein Essen? Da werde ich mich sehr freuen, wenn du hier dein Herz für uns öffnen kannst. Wirklich, es ist schwer, unter dieser Art von Lebensstil mit Schmerz und Stress zu leben, Gott weiß, wie viel Traurigkeit wir passieren, aber ich glaube, durch die Liebe von Gott werde ich gesegnet sein. Dein Modou.“

Predigttext:
„Gott hat einst gesagt: 
»Licht strahle auf 
aus der Dunkelheit!« 
So hat er auch sein Licht 
in meinem Herzen 
aufleuchten lassen 
und mich zur Erkenntnis seiner Herrlichkeit geführt, 
der Herrlichkeit Gottes, 
wie sie aufgestrahlt ist in Jesus Christus. 
Ich trage diesen Schatz in mir 
- einem ganz gewöhnlichen, zerbrechlichen Gefäß. 
Denn es soll deutlich sichtbar sein, 
dass das Übermaß an Kraft, 
mit dem ich wirke,
 von Gott kommt 
und nicht aus mir selbst: 
Ich bin von allen Seiten bedrängt,
aber ich werde nicht erdrückt. 
Ich weiß oft nicht mehr weiter, 
aber ich verzweifle nicht. 
Ich werde verfolgt, 
aber Gott lässt mich nicht im Stich. 
Ich werde niedergeworfen, 
aber ich komme wieder auf. 
Ich erleide fortwährend das Sterben, das Jesus durchlitten hat, an meinem eigenen Leib. 
Aber das geschieht, 
damit auch das Leben, zu dem Jesus auferweckt worden ist, 
an mir sichtbar wird. 
Darum verliere ich nicht den Mut. 
Die Lebenskräfte, die ich von Natur aus habe, 
werden aufgerieben; 
aber das Leben, das Gott mir schenkt, erneuert sich jeden Tag. 
Die Leiden, die ich jetzt ertragen muss, 
wiegen nicht schwer und gehen vorüber. 
Sie werden mir eine Herrlichkeit bringen, 
die alle Vorstellungen übersteigt und kein Ende hat. 
Ich baue nicht auf das Sichtbare, 
sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. 
Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. 
Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen…".  
(2.Kor 4, 6-10. 16-18 / Gute Nachricht)

Besteht da noch Hoffnung?
Für diesen Modou Cham aus Gambia?
- der irgendwie wie Paulus redet und sagt:
"Gott weiß, wie viel Traurigkeit wir passieren, aber ich glaube, durch die Liebe von Gott werde ich gesegnet sein.“
Besteht da noch Hoffnung?
Für seinen täglichen Hunger und seine Chancenlosigkeit?
Für alle anderen „Modous“, die so leben müssen wie er?

Besteht da noch Hoffnung?
Für für mich und mein Sattsein auf Kosten anderer?
Für meine Hilflosigkeit bei allem guten Willen?
Für diese Welt und alle, die glauben, sie wäre noch zu retten?
Für uns alle, 
die immer so viel auf dem Rücken mit sich herum tragen?

Natürlich werde ich kein Geld nach Gambia schicken.
Das macht man doch nicht einfach so.
Es wird Hilfsorganisationen geben, 
die sich dort kümmern kann.
Dafür zahle ich ja.
Jeden Monat.
Für mein Gewissen.
Kann ich etwas dafür,
dass Modou kein Essen hat und seine Geschwister auch nicht?
Ganz egal, ob es ihn wirklich gibt?
Ehrlich?
Es macht mich müde und traurig, dass diese Welt so ist.
Und ich kann Modou nicht helfen.
Nur anhören.
Was er mir zu sagen hat. 
Uns hier. Uns Reichen.

„Ich bin von allen Seiten bedrängt,
aber ich werde nicht erdrückt. 
Ich weiß oft nicht mehr weiter, 
aber ich verzweifle nicht. 
Ich werde verfolgt, 
aber Gott lässt mich nicht im Stich. 
Ich werde niedergeworfen, 
aber ich komme wieder auf. 
Ich erleide fortwährend das Sterben, das Jesus durchlitten hat, an meinem eigenen Leib. 
Aber das geschieht, 
damit auch das Leben, zu dem Jesus auferweckt worden ist, 
an mir sichtbar wird. 
Darum verliere ich nicht den Mut.“

Armut bedrängt mich.
Schuld bedrängt mich.
Gott lässt mich nicht im Stich.
Dass er mir das sagt,
macht mein Seelen-Gepäck leichter.
Und ich gebe nicht so schnell auf.
Daraus, so sagt Gott, würde seine Herrlichkeit wachsen.
Ich müsse nur auf das Unsichtbare schauen.

So wie Roland. Wir kennen uns schon 25 Jahre.
Seit vielen Monaten kämpft er gegen den Krebs.
Gerade hat er hoffnungsvoll eine Chemotherapie
hinter sich gebracht und nun schreibt er mir:

„Wir sterben! - Gestern Abend spät hat meine Frau diesen Satz in Facebook gepostet. Ohne erkennbaren Zusammenhang. Ich habe den Satz erst entdeckt, als sie schon geschlafen hat. Und als sie dann noch mal aufwachte, habe ich eine Szene gemacht: Ich will nicht, dass du das so schreibst! Und dann hat sie ihn wieder gelöscht. Und gesagt: Aber es stimmt doch: Wir sterben.
Es stimmt, aber es stimmt auch nicht. Es ist ein Satz, entstanden auf dem Hintergrund des gestrigen Tages. Am Vormittag hatten wir ein Gespräch mit meinem Onkologen. Der Chirurg aus Dresden hatte geschrieben, dass er eine Operation auf Grund der letzten Befunde nicht für möglich hält. (…)
Was meine Hoffnung auf Heilung, (…) betrifft, lag ich (…) wohl eher falsch. Aber darin, dass jedes Aufstehen am Morgen ein Stück Auferstehung ist, dass jeder Tag neues Leben und dass Christus die Hoffnung auf Leben ist, auch wenn wir sterben, das bleibt richtig. Und das möchte ich viel lieber posten: Wir leben! unser Herzen und Sinne auf Jesus Christus. Euer Roland.“ (*)

…das Herz sinkt und jemand hilft ihm wieder auf.... 
der Mut macht schlapp .... und bekommt neue Kraft.... 
irgendwo zwischen Durchhalten und Zweifel.... 
eigene tiefe Verletzlichkeit erleben, 
und selbst darin noch Stärke finden 

- wenn es SO ist, 
IST GOTT DA.

- wenn es SO ist, 
IST GOTT HIER.

Gott hat einst gesagt: »Licht strahle auf aus der Dunkelheit!« So hat er auch sein Licht in meinem Herzen aufleuchten lassen und mich zur Erkenntnis seiner Herrlichkeit geführt, der Herrlichkeit Gottes, wie sie aufgestrahlt ist in Jesus Christus. Ich trage diesen Schatz in 
MIR - einem ganz gewöhnlichen, zerbrechlichen Gefäß. 
Denn es soll deutlich sichtbar sein, dass das Übermaß an Kraft, mit dem ich wirke, von Gott kommt und nicht aus mir selbst: Ich bin von allen Seiten bedrängt, aber ich werde nicht erdrückt. Ich weiß oft nicht mehr weiter, aber ich verzweifle nicht. Ich werde verfolgt, aber Gott lässt mich nicht im Stich. Ich werde niedergeworfen, aber ich komme wieder auf. 
Darum verliere ich nicht den Mut.“

Tod bedrängt mich.
Verlust bedrängt mich.
Gott lässt mich nicht im Stich.
Dass er mir das sagt.
macht mein Seelen-Gepäck leichter.
Und ich gebe nicht so schnell auf.
Daraus, so sagt Gott, wird seine Herrlichkeit wachsen.
Ich muss nur auf das Unsichtbare schauen.

Sichtbar ist:
Da sagt Modou Cham, Gott segnet ihn,
in allen seinen alltäglichen Traurigkeiten.
Sichtbar ist:
Da sagt Roland dass er lebt,
obgleich das Sterben näher rückt.

Unsichtbar ist 
der EINE,
der vermutlich an mich glaubt,
der an Heilung glaubt und an Überleben,
an Wunder und geschwisterliche Menschen,
der wohl annimmt,
dass eines Tage welche sagen, 
lass mal liegen, die Gewehre, wir gehen Tee trinken,
der offenbar davon ausgeht,
dass da endlich viele in ihre übervollen Hände sehen 
und Schiffe schicken mit Lebens- Mitteln übers Meer
Der es für möglich hält,
dass wir 
überstehen
überwinden
überwältigen.
Und
dass aus allem
Herrlichkeit ersteht -
über alle Maßen.

„Ich baue nicht auf das Sichtbare, 
sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. 
Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. 
Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen…".  

Und das Unsichtbare
kann dich tragen:
„Die auf den HERRN harren, 
kriegen neue Kraft, 
daß sie auffahren 
mit Flügeln 
wie Adler, 
daß sie laufen und nicht matt werden, 
daß sie wandeln und nicht müde werden.“

Also:
„Leg die Flügel an
der Himmel ist weit
Es wartet ein Haus
sein Name ist Leben
Du bist willkommen 
am hellen Tag
in dunkler Nacht
Breite die Arme aus
Vertrauen ist dein Wind
hebt dich
trägt dich 
ins Morgen“ (S. Niemeyer)

JUBILATE
Deo, omnis terra!.
Jauchzet Gott, alle Lande, Halleluja! 
Amen.


Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, der halte unsern Verstand wach und unsre Hoffnung groß und stärke unsre Liebe. Amen









.... Gott gibt sich in Deine Hände...

 Predigt über "Geistwasser"  im Universitätsgottesdienst der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Rahmen der Predigtreihe...