Sonntag, 24. Dezember 2017

Meine Weihnachtspredigt 2017



Gott
der keinen Eigennamen hat,
Gott, dessen Name nur umschreibt
der nur andeuten kann
"Jahwe" =„der der immer ist“, „der da ist“
eigentlich ein Verb, ein Tu-Wort,
das ist Gottes unbestimmter Name
in der Bibel,
ein Name, den Gläubige vor Ehrfurcht nicht aussprachen
- Dieser
Gott bekommt einen Namen und ein Gesicht
in der Heiligen Nacht.
Jesus.
Das macht er
für mich.
Für dich.
Damit wir endlich verstehen.
Er wählt nicht das holde Antlitz eine Fürsten,
nicht die weisen Gesichtszüge eines alten Weisen,
nicht die Fratze eines Scharfmachers
nicht die Erscheinung einer Frau.
Gott wählt das zarte
unberührte
unbeschriebene
erstgewordene
himmlische
Angesicht eines Neugeborenen.
Er hat Arme, die dich bitten
ihn aufzunehmen
- ans Herz.
Er hat winzige Füße,
die alleine nicht gehen können,
die du mit dir tragen musst.
Er hat Augen,
die unendlich vertrauen,
dass du alles und alles schaffen kannst
Gott brachte sich selbst in ein Bild,
das jedem sofort zu Herzen ging.
Brachte sich in ein einziges Wort.
In eine einzige Regung:
Liebe.
Und so sagt Gott.
So bist du
Kind für mich.
Mein Kind.
Ein Gotteskind.
Unendlich wertvoll
- bist du.
Über alles geliebt.
bist du.
Vom Schöpfer des Lebens
- bist du.
Der das Beste dir gibt.
Du hast so viel von mir.
„Seht doch, welche Liebe der Vater uns erwiesen hat:
Wir sollen seine Kinder heißen – und wir sind es tatsächlich!“ - schreibt ein Schreiber der Jungen Kirche in einen Brief, im 1. Johannesbrief.
Es ist Gottes Wort für unser Ohr für den Weihnachtstag heute: „Seht doch, welche Liebe der Vater uns erwiesen hat: Wir sollen seine Kinder heißen – und wir sind es tatsächlich!“
Was Namen mit uns machen…
Wer ein Kind bekommt, der überlegt einen Namen.
Seine Bedeutung, seinen Klang.
Oder: einen Hund den wir Hasso nennen
oder wir nennen ihn Tüpfelchen - der Name macht etwas aus.
Worte sind nicht einfach nur Windgeschöpfe,
sie haften manchmal schwer.
Wie da, wo jemand zu dem stetig weinenden Baby sagte,
„Das ist ein schwieriges Kind!“
Jeder sagte das bald „Oh je!“… „Das schwierige Kind!!“
Ich muss wohl kaum erwähnen,
dass das Kind es schwierig hatte.
Es schien allen, als würde das Kind das mit Absicht machen
oder als hätte es ein schlechtes Karma.
Das schwierige Kind.
Wenn es schrie, nickten alle, naklar, das „schwierige Kind“,
als es größer wurde, erwartete niemand,
dass es einfach würde.
Und das war es auch nicht.
Ist es mit keinem Kind.
Aber bei diesem Kind dachte alle „Wie schwierig“.
Auch als Erwachsener wird es schwierig sein müssen.
Es war darauf festgelegt.
Werd solch eine Namen mal wieder los!!
So einen, wie „Du-Dummchen“ - hundertfach gesagt.
„Du -Trottel.“ - immer wieder eingehämmert.
Und was macht es dagegen in uns,
wenn jemand „MeinSchatz!“ zu mir sagt.
Oder „Liebling“
und „Du-Gute“!
Der Trainer macht etwas, wenn er sagt
„Dieser Tollpatsch“ oder „MeinSchützling“.
Die Lehrerin macht es, die sagt
„DuUnfähige" oder „DuKämpfer“
Der Chef macht es, wenn er sagt
„Du -meine rechte Hand“ oder
„Du Stein auf meinem Weg“
„Seht doch,
welche Liebe der Vater uns erwiesen hat:
Wir sollen seine Kinder heißen
– und wir sind es tatsächlich!“
Gott sagt.
Du bist
mein Kind.
Ein Gotteskind.
Unendlich wertvoll
- bist du.
Über alles geliebt.
bist du.
Vom Schöpfer des Lebens
- bist du.
Der das Beste dir gibt.
Du hast so viel von mir.
Und das macht etwas mit dir.
Gotteskinder
haben eine unheimliche Kraft
Sie vermögen
- wenn sie wollen -
im Anderen
auch das Gotteskind sehen:
Den Menschen
hinter
allem Verhalten.,
hinter allen Fähigkeiten und
allem Wissen,
hinter dem Zorn, den er zeigt,
hinter seiner Furcht.
Das können wir.
Das kannst du
- mit der Liebe,
die Gott in dich hinein benennt
wenn er dich Gotteskind nennt.
Denn du weißt,
was ein Wort vermag.
Ein Gotteswort zum Beispiel
Maria glaubte auf ein Wort,
die Hirten gingen auf ein Wort los!
Und solches vermögen auch deine Liebesworte
und deine Namen, die du gibst.
Nämlich:
dass der andere sich selber schön finden kann
wenn du sagst „DuSchöner“.
Dass die andere sich selbst mutig finden kann,
wenn du sagst „DuKämpferin“!
So gib Namen
den anderen
und dir
und vielleicht auch Gott.
So sage Worte
die im Anderen
das kostbare Kind Gottes
wirklich werden lassen.
Weil
der
Zarte
Unberührte
Unbeschriebene
Erstgewordene
Himmlische
bei dir ist,
dich „MeinKind“ nennt. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, ziehe ein in unsere Herzen und Sinne. Amen.


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