Freitag, 17. November 2017

Vom Gesegneten 

Am Anfang
ein Sonnenaufgang.
Du hältst inne. 

Was, wenn du jetzt eben kein Foto machst?
Es versendest.
Es für immer festhältst
Schön, doch unlebendig.

Was, wenn du aber dafür einen Segen sprechen würdest?
Ganz kurz.
„Gesegnet bist du!“
Oder was immer dir einfällt.
Ein Wort.
Eine Geste.
Ganz still.
Nur für dich.
Du den Segen darin aufnimmst.
Und aussprichst.
Und er dann ganz echt wird.
Auch der Dank darin.
Und das Wiedererkennen,
denn in dem allen steckt etwas, das dir ganz vertraut ist.

Was, wenn du das den ganzen Tag
immer wieder machst. 
Wenn einer lächelt.
„Gesegnet bist du!“
Wenn etwas gut riecht.
„Gesegnet bis du.“
Wenn du etwas fertig hast.
„Gesegnet bist du!“

Plötzlich würde sich immerzu Segen breit machen.
All der Segen wäre auf einmal so anwesend. 
Natürlich wäre er schon immer da gewesen.
Aber jetzt ist er gesehen.

Was, wenn du dann 
mit der ganzen Segenswolke des Tages 
in dir drin
einem begegnest
der davon brauchen kann
und dein ganzer Segen
in dem Anderen etwas auftut
was in ihm schon immer war:
Segen.


(16.11.2017)


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