Mein Handwerk:
Hände voll Segen.
Es ist weich und warm
unter meiner Hand
auf ihrem Kopf
als ich sie berühre,
die Kleine.
Der zarte helle Flaum
ist noch ganz feucht vom Taufwasser
und sie ist sauer auf mich,
denn das mit dem Wasser
fand sie nicht gut.
Nun segne ich sie,
mit zärtlicher Geste.
Und sie schaut staunend
in das Licht ihrer Kerze.
als ich sie berühre,
die Kleine.
Der zarte helle Flaum
ist noch ganz feucht vom Taufwasser
und sie ist sauer auf mich,
denn das mit dem Wasser
fand sie nicht gut.
Nun segne ich sie,
mit zärtlicher Geste.
Und sie schaut staunend
in das Licht ihrer Kerze.
Kaum eine Stunde später
liegt die Hand
voll Segen
auf seinem fast kahlen Kopf.
Es ist kalt und weich
unter meiner Hand.
Zerbrochen sitzen seine Liebsten
mit großem Abstand
neben dem Bett.
Nun segne ich ihn
mit zärtlicher Geste
ein letztes Mal.
Ein Stück hergeben
ist es für die ganz Verzweifelten.
Am Ende halten wir uns an den Händen.
Und dann klopfe ich
ein paar Dörfer weiter
an seiner Tür
und suche mir den Weg
durch das alte Bauernhaus.
Jetzt hätte er es beinahe vergessen.
Warm und rau liegt seine Hand in der Meinen.
Auch seine Hand kennt beides:
- wie warm der Kopf des Urenkelkindes,
wenn er es streichelt
- und wie kühl die letzte Berührung
seiner leblosen Frau.
Ächzend hinkt er die Treppe hoch.
Ich höre die Geräusche des Rasiermessers.
Dann steht er vor mir,
duftend frisch rasiert
mit gestärktem Hemd
und wir fahren zum kleinen Gottesdienst
in der Wohnstube der Nachbarin.
Am Ende des Tages
sind es wieder die Hände,
die gemeinsam mit den beiden "Fremden"
die Blumen schneiden im Garten
und das Wasser in die alte Kirche tragen,
den Altar füllen
und den Taufstein schmücken
mit unsagbar schöner Blütenpracht;
die zum Abschied
die deutlich dunkleren Hände der beiden drücken,
mit einem „Salaam“ voller Erwartung
und dann vor dem Schlafengehen
die beiden Kerzen formen,
Segen hinein wünschen
für die Lebensreise, die weiter geht.
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