Er war doch erst 18. Trotzdem musste er schon in den Krieg. In einen sinnlosen Krieg. Zog die dunklen Kriegskleider an. Wurde einfach heraus gerissen aus seinem jugendlichen Leben auf dem kleinen Dorf. Durchgeschüttelt kam er an die Front. Um dort auf Menschen zu schießen, die er nicht kannte. Doch es lief nicht gut. Kurz vor Königsberg. 1944. Bei einem Rückzug in eisigen Wintertagen erfroren seine Zehen und mussten amputiert werden. Neulich schaltete er irritiert den Fernseher aus. Dies könne nicht sein. Diese Kriegsbilder seien sicher nur ein Film, so meinte er. So verrückt wäre doch keiner. Nicht schon wieder. Kopfschüttelnd saß der 95jährige in seinem Sessel. Nachts würde er wieder Alpträume haben. Wenige Tage bevor er die Augen für immer schloss. Seine Wunden heilten übrigens nie zu.
Freitag, 18. März 2022
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Seht, welch ein Mensch...
Predigt über das Menschsein am Sonntag Judika in Halle/Saale Was sagen die anderen über mich, wer ich sei? Und was ist wahr? Was ist wahr ü...
-
Predigt zum Dreikönigstag in Gardelegen ...in einem Neustart- Gottesdienst, in dem neu zu einem Pfarrb ereich zusammengelegte Gemeinden ihre...
-
Predigt in Oschersleben zum 100. Jubiläum der Kantorei ... über die Bachkantate "Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut" Hier kann man...
-
Pr ed igt zu Pf in gs ten Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes, komm!...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen