Samstag, 18. Januar 2020

Predigt von früher und heute....

Predigttext: 



Die Zeit der Bibel ist ganz schön lange her 
2000 - 3000 - vielleicht 4000 Jahre….
  • wir lesen heute staunend darin.
Vom Hand auflegen und Schlangen besiegen. 
Die Zeit der Zeichen scheint lange her.
Die Zeit der Propheten ist lange her
  • wir hören die alten Worte:
„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir…“ und soweiter
Die Zeit von Jesus ist lange her. 2000 Jahre.
  • wir hören mit brennenden Herzen von ihm.
Die Zeit der Engel war das damals.
Die Zeit der Jünger, die alles stehen ließen.
Die Zeit der Frauen, die aufbrachen.
Die Zeit der Männer, die ihr Leben veränderten.
Die Zeit der ersten mutigen wahrhaftigen Zeugen.
Die Zeit als der Heilige Geist sichtbar war wie eine Feuersäule und wie ein Sturm in der Seele.
2000 Jahren und länger ist das her.
Eine lange Zeit. 
Die ersten Zeugen hatten 
Jesu Hand auf ihrem Leben
Jesu Licht auf ihren Wegen
Jesu Wort als Quell ihrer Freude
Jesu Geist in Ihrer Mitte
Jesu Werk in ihren Händen
2000 Jahren und länger ist das her.


Fast 2000 Jahre her ist diese Geschichte von Paulus.
Gott hatte sein Leben umgekrempelt.
Er wurde einer von Christus. 
Hatte Jesu Licht in seinen Händen und Worten.
Gottes Geist in seinem Leben.
Wo er sprach, begegneten die Menschen Gott.
Eine unfassbare Geschichte - eine der längsten um eine einzelne Person in der Bibel ist die, wie Paulus verurteilt werden soll:  Seine Gefangennahme, seine Reise, seine Ankunft in Rom.
Anfangs wird er von Instanz zu Instanz gereicht,
niemand weiß so recht, was seine Schuld ist.
Paulus selbst sagt:
„Meine Schuld ist, dass ich sage, dass das, was in der Bibel steht, was die Propheten prophezeit haben, ….stimmt!
Dass es zutrifft.
Nein, dass es eintrifft.
Dass es wirklich passiert:
Gott - hier unter uns Menschen.
Der Tod - aufgehoben durch Gott!
Dass ich das sage. Das werfen sie mir vor!“
Eine unfassbare Reise folgt mit mehren Schiffen,
in Stürmen und schwankenden Wassern 
als Gefangener wird er zum Tröster und Ruhepol.
Das war noch die Zeit, als Engel in die Träume kamen,
als Menschen einen Wink spürten - direkt von Gott.
„Seid unverzagt“!, sagt Paulus.
„Ich habe es gespürt: uns passiert nichts.“
Doch - es passierte etwas.
Einer hört Gott. Er hört auf Gott. 
„Das war Gott!“, sagte der eine.
Und etwas blieb davon in den Herzen der Geretteten.
Ganz sicher.

Was meint ihr, was das für Zeichen damals waren?
Was für Winke des Geistes… für Paulus und die Bibelmenschen…..  Klare Zeichen Gottes, groß und unübersehbar? Ist das so eine Damals-Sache?
Etwas, was nur vor 2000 Jahren passierte?
So wie wenn die Mutter sagt, „als ich noch jung war…“
Und ihr wisst - so ist es eben heute nicht mehr?
Was ist denn mit „heute"?
Zehren wir nur von diesen alten Geschichten?
Kennt ihr die Situation: ihr seht jemanden auf der Straße, von hinten, von weitem, und ihre denkt noch „Ach, den wollte ich doch mal anrufen… besuchen..“ und dann später hört ihr, er war krank. Hat sich von seinem Partner getrennt. Hat einen liebe Menschen verloren. „Ach Mist“. „Hätte ich doch…“ Da war ein kleiner Wink. 

Oder in der Schule oder auf der Arbeit, da sagt einer etwas wirklich Gemeines. Mein Kopf denkt. „Boah. Hat der das wirklich gerade gesagt? Das kann der doch nicht machen!“ Mein Mund sagt: …. nichts. Da war ein kleiner Wink…

Winzig winzig kleine federleicht ahnungsvolle Winke.
Mitten im Alltag. Etwas zu tun oder lassen. Etwas zu unternehmen oder nicht. Zu bleiben. Noch zu warten. So winzigkleine Tips. Wie Tupfer auf einer Geigenseite.
Ich glaube solche Winke kennt ihr….

Meint ihr wirklich, bei Paulus war es mehr? Deswegen war er so sicher? Deswegen wurde daraus eine große Nummer? Was wenn nicht? Was, wenn Paulus auch nur so eine kleine Ahnung hatte. So einen Tupfer. Was wenn Gott dich genauso antippt wie Paulus. 
Er hat es gemacht, der Paulus. Er hat getan. Er blieb. Glaubt ihr wirklich, es gab nur vor 2000 Jahren Propheten und Gottes Wort im Ohr und Jesu Licht in den Händen? Und Zeichen und Zeugen? Warum sollte das plötzlich aufgehört haben? Wie ein saisonales Angebot Gottes!? 
Ich glaube: Gott schweigt nicht. Gott spricht. Genauso, wie er es immer tat.

Die Zeit der Bibel ist jetzt.
Die Zeit der Propheten ist immernoch.
Die Zeit Jesu ist heute und
die Zeit der Frauen, die aufbrechen.
Die Zeit der Männer, die ihr Leben verändern.
Die Zeit für mutige wahrhaftige Zeugen. Jetzt!
Die Zeit wo der Heilige Geist sichtbar ist.
Jesu Hand auf unserem Leben.
Jesu Licht auf unseren Wegen.
Jesu Wort als Quell unserer Freude.
Jesu Geist in unserer Mitte.
Das alles ist: „Jetzt“!

Jetzt sollen wir 
so sprechen und leben, dass Menschen Gott begegnen.
Wir sollen Ertrinkende retten und gastfrei sein.
Frieden anbieten und Güte.
Anderen zur Trösterin und Ruhepol werden.
Den Wink spürten - direkt von Gott.
Laut sagen: „Seid unverzagt“!
Damit etwas bleibt in den Herzen, nämlich:
Worte des lebendigen (!!) Gottes! 

Amen.


Und der Friede Gottes, der höher ist als unsre Vernunft, 
der halte unsern Verstand wach und unsre Hoffnung groß und stärke unsre Liebe. Amen

Montag, 6. Januar 2020

Gott singt ein Lied



Ich singe heute ein Lied auf die Verschlafenen. Auf die, die keine Kraft hatten aus dem Bett aufzustehen, weil eine dicke graue Wolke auf den Schultern sie niederdrückte. Ich singe ein Lied auf die, die sich heute früh schon zwei blaue Flecke gestoßen haben und den kleinen Zeh verknackst, weil sie einfach immer ungeschickt sind. Ich singe ein Lied auf die, die sich lange schon nicht mehr im Spiegel ansehen mögen, auf die, die seit 101 Tagen von niemanden umarmt wurden. Ich singe auf die, die niemanden in eine tolle Wohnung mit angesagter Deko einladen können. Ich singe ein Lied auf die Versager und Verzager, auf die Letzten. Auf die, die gar nicht erst ihren Mund auftun, weil ihre Stimmt zu leise wäre und ihre Fragen zu unbedeutend. Ich singe auf die, die keine verliebten Bilder im Status haben, weil es keine Liebe gibt. Auf die, die morgens ihre dünnen Haare legen mit niedergeschlagenen Augen, weil sie selbst sich nie schön fanden. Ich singe ein Lied auf die Unbegabten und Tolpatsche. Auf die Ungeduldigen und Halbherzigen. Auf die Nicht-Trendsetter, die, die offline sind, auf die Schnulzenliebhaber und die es nie schaffen lieb geduldig zu sein. Ein Lied auf die immer wieder Unglücklichen und ständig Ungelobten. Auf die, die niemals die perfekte Mutter oder der perfekte Sohn sind. Auf die, die nicht glauben können oder lieben, die nicht tanzen können und einfach nie ganz gesund werden. Auf die schwer Beschädigten und die Unverständigen. Ich, Gott, singe ein Lied auf DICH, die du niemals weißt, wie sich 100 % anfühlen. Warum? Weil es so einfach ist, gut zu sein, wenn man gut ist. Weil es so leicht ist, schön zu sein, wenn man schön ist. Weil es so beruhigend ist, zu glauben, wenn man nie zweifelt. Weil du aber dennoch in aller deiner Zerbrechlichkeit so stark bist und mutig, zusagen: Ich glaube. Hilf meinem Unglauben. 


Die Jahreslosung für das Jahr 2020: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9,24) möge dich in aller Zerbrechlichkeit durch das neue Jahr tragen.




Samstag, 4. Januar 2020





Jahreslosung 2020




es spricht viel für den Glauben
es spricht immer etwas dagegen
Jesus hält das aus
er hält es für uns auseinander
mit seinen ausgebreiteten Armen
und in dem Grau das uns sonst übermannen würde
hält er das Licht
ist er das Licht
brennt in uns wie ein Feuer

es spricht viel für den Glauben
es spricht immer etwas dagegen
Ich versuche das auseinander zu halten
ich halte das aus
und mein Leben hat Licht
gerade dieses Auseinanderhalten
ist mein Licht
denn nur meine Wille zu glauben
bewegt 
Gott 



mein diesjähriges Lieblingsmotiv: 
Verlag am Birnbach - Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen

.... Gott gibt sich in Deine Hände...

 Predigt über "Geistwasser"  im Universitätsgottesdienst der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Rahmen der Predigtreihe...