WIR konnten UNS das damals nicht leisten nach dem Krieg!
Haben unsere Westverwandten gesagt.
Als wir nach 89 im Reisefieber die Welt entdeckten.
Welcher Krieg?
Habe ich gefragt.
Als hätten wir 89 einen Krieg gehabt.
Als wären sie die Gewinner
und wir die Gestrandeten.
Das tat weh.
Ab damals ging es endlich für mich aufwärts.
In der DDR hatte ich nichts zu lachen,
das kann ich Ihnen sagen!
Mein Vater hatte entschieden,
dass ich Konfirmation mache.
Keine Jugendweihe.
1956.
Ich bekam keine Lehrstelle.
Alle Türen schlossen sich.
Schließlich bin ich Klempner geworden.
Und dabei ist es lange geblieben.
Ich hätte eigentlich weiter kommen können,
wissen Sie, mir geht einfach alles von der Hand,
mir liegt das Handwerk.
Die anderen bekamen die Sachen mit Not und Mühe
nicht mal halb so gut hin in der Firma,
aber sie wurden befördert,
sie wurden meine Vorgesetzten.
Ich war der Gelackmeierte.
Gleich nach der Wende habe ich beim DRK gearbeitet.
Die haben damals das Gebäude der Stasi übernommen.
Ich kann Ihnen sagen.
Angst und Bange wurde mir da.
Da gab es einen Folterkeller.
Darin war eine Kammer, die konnte man mit Wasser fluten.
Weißt du, wenn dir das Wasser bis zum Hals steht,
dann sagst du alles.
Er schluckt.
Nein.
Mich haben sie nicht gekriegt.
Nur die scheiß Krankheit
die hat mich jetzt gekriegt.
Da hilft dir all dein Geld und dein Haus und dein schickes Auto nichts mehr.
Da bleibt dir nur noch die alte Hoffnung.
Wolln wir mal hoffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen