Samstag, 18. August 2018

Minipredigt für einen wundervollen Sonntagmorgen in einem kleinen Dorf nach seinem Dorffest, draußen unter Apfelbäumen, den Kaffeeduft schon in der Nase.....

(Vorher erleben wir die Geschichte von Jesus und den Kindern als spontanes Sprechspiel mit der ganzen Gemeinde)

Wir sind überhaupt nicht zu klein!

I sich klein fühlen
„Ich brauch dich mal kurz“, sagt die ganz Kleine, nimmt Omas Hand und zieht mit ihr los.
„Ich brauche keine Kirche“,
sagte der Mann mittleren Alters zu mir.
„Ich kann auch ohne Kirche glauben.“
und reichte mir seine Austrittsbescheinigung.
„Ich bin nur ein winziges Rädchen“, sagt sie müde und steigt in den Bus, der sie von der Arbeit heim bringt.
„Wie sollen denn wir das schaffen?“, fragt der Mann kopfschüttelnd und sieht auf das Angebot der Baufirma.
Fassungslos guckt die Bootsbesatzung auf den schwimmenden Plasteteppich im Meer. „Wie soll das wieder gut werden?“, fragen sie sich.

Sie fühlen sich so klein. Zu klein.
Sie finden, dass sie es niemals alleine schaffen könnten. Sie fühlen sich ohnmächtig. So alleine.

II klein gemacht werden
„Auf 21 der Blinddarm will Tee, sagt die Krankenschwester.
Der in 3804 muss zum Zahnarzt, sagte der Vollzugsbeamte.
Der deutsche Achter hat gewonnen, sagte der Reporter
Geben sie mal die Akte Schützenstraße, sagte der Anwalt.
Der Russe wird wieder gefährlich sagte der Stammtischbruder
Wieviel Flüchtlingskontingente nehmen sie? fragt der Politiker.
Da sitzt die Schnapsdrossel wieder, sagte die Aufsicht, vielleicht wäre eine Einweisung dran.

Sie fühlen sich klein. Klein gemacht. Sie haben bei Menschen ihrer Umgebung ihre Namen verloren. Ihre Würde wurde nach Wert gemessen. Das Geheimnis ihrer Person verschwindet.“ (- danke H.Süselbeck auf Facebook!)

III nicht klein bleiben
- Sie suchten einen König. Alle sieben starken Söhne der Familie von Isai hat sich Samuel angeschaut, und er lässt noch den Kleinsten kommen, den Viehhirten. Den, der später den Riesen Goliath besiegen wird. Den sucht Samuel aus als neuen König. Den allerkleinstenschwächsten.
- Alle stehen dicht gedrängt am Weg, auf dem Jesus kommt. Die Großen und Starken vorne. Jesus aber kehrt beim Kleinsten ein, der sogar auf einen Baum steigen musste, um Jesus überhaupt zu sehen, er hieß Zachäus.
- Der Engel such eine Frau. Sie soll den Sohn Gottes in sich tragen und zur Welt bringen. Das ist nie zuvor geschehen und wird das einzige Mal bleiben. Der Engel geht zu einem jungen Mädchen, vielleicht ist sie 15, unverheiratet, zart, viel zu jung. Sie wird die Mutter von Jesus.
- Und einer ist mal eingeschlafen - ihr glaubts nicht - es war bei einer Predigt, Eutychus hieß er, ein kleiner müder Junge, er saß im Fenster im dritten Stock als Paulus predigte und schlief ein und fiel aus dem Fenster. Paulus rettet ihm das Leben. Alles wurde wieder gut.

Sie sind klein und schaffen Großes.
= Gegenbilder der Bibel.
= Gegenbilder von Stärke
für die, die sich klein fühlen
für die, die klein gemacht werden.
= Gegenbilder für unsere Welt.
Jesus lässt Kinder zu sich kommen.
Klein oder groß: das spielt keine Rolle bei ihm.
Jesus sagt, wir sollen unseren Blick ändern.
Er stellt in Frage, wie wir schauen:
Herabschauen, das bringt uns weit weg, in die Distanz
oder Heraufschauen, das verlockt uns zum wegducken.

Einer der stärksten Sätze der Bibel heißt:
„Lass dir meine Gnade genug sein, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“

In uns Kleinen ist Gott mächtig groß.
Ohne Kleine entfaltet Gott seine Macht nicht.
Zusammen sind wir weniger klein. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsre Vernunft, der halte unser Verstand wach und unsre Hoffnung groß und stärke unsre Liebe.

Lied: Viele kleine Leute….



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